Eine Berg- und Talbahn- Fahrt der Emotionen auf fast ebener Rennstrecke!

21.09.2015 20:57

Am Euro- Speedway Lausitzring fand das vorletzte Rennen dieser Saison der Internationalen Sidecar- Trophy statt.
Einlass ins Fahrerlager war am Freitag ab 18 Uhr. Günther, diesmal wieder unterstützt durch seine bessere Hälfte, hatte wie gewohnt einen guten Stellplatz ausgesucht. Andy, der seit September arbeitsbedingt aus der Schweiz anreist, hatte das Ziel erst gegen 22:30 Uhr erreicht. Zu den vielen Kilometern kamen noch einige Stunden im Stau hinzu, dank Freitag- Nachmittags- Verkehr. Also hieß es schnellstens "Nachtruhe!", um am Morgen fit zu sein fürs erste Training.
Dank Günthers fleißiger Arbeit sah das Gespann wieder gut aus, der Knick in der Nase und die angerissene Plattform vom "Looping" in Oschersleben sind vorbildlich repariert. Auch die Reparaturen an der Schwinge und die Kontrolle des Fahrwerks wurden fachgerecht erledigt.
Ein neuer Auspuff ist zwar auch schon da, aber die restlichen Zubehörteile ließen auf sich warten um den alten, ziemlich zerbeulten, in der Kürze der Zeit noch gegen diesen auszutauschen.
Macht nix- alles nur Schönheitsfehler und nicht von Bedeutung für uns!
Was uns Sorgen machte, war das Fahrwerk und das hat zum Glück nichts abbekommen, wie sich gleich zu Beginn herausstellte.
Das 1.Trainingsergebnis am Morgen war zufriedenstellend, trotz recht schwieriger Streckenführung, mit der nicht nur wir unsere Probleme hatten. Das vom zweiten Training am Vormittag fiel noch besser aus, die Maschine lief wieder wie gewohnt:
Alles gut- Das Rennen kann beginnen!
Am Sonntag ging es 9:35Uhr mit dem Sprintrennen los.
Nachdem unsere Diva zunächst wieder angeschoben sein wollte, lief sie wie ein Bienchen und wir fuhren ohne Probleme dem Sieg entgegen.
Gegen Mittag zogen Wolken auf, die aber allen harmlos schienen, so dass das gesamte Fahrerfeld auf Slicks ins Rennen ging.
Natürlich war auch bereits das Zelt abgebaut, da wir unmittelbar nach dem Rennen den weiten Heimweg antreten wollten!
Kurz vor Abfahrt zum Vorstart prasselte der Regen dann doch los und wir hatten zu tun, alles wieder trocken zu wischen. Auch diesmal mussten wir erst einmal schieben, bevor die Maschine bereit war, ihr Bestes zu geben.
Iris hatte anschließend ihre Not, mit der Zeittafel und der Tasche mit den Nummern während der Fahrt auf das nasse Gespann aufzuspringen! Andy's Klopfen ist zu danken, dass sie den Anschluss noch bekommen hat, denn das ließ Günther nochmals anhalten.
Bereits kurz nach dem Start zog Eckart Rösinger auf nasser Fahrbahn vorbei- souverän, wie es sich eben für den "Regenkönig" gehört. Er fuhr in diesem Stil bis zum Schluss und ließ keinen Zweifel daran, dass er seinen Titel zu Recht trägt.
Wir kamen recht gut durch die engen Kurven der ersten Runde, bis kurz vor Eingang der Start- Ziel ein Dreher unsere Fahrt beendete, bei dem auch noch der Motor ausging! Entgegen der Fahrtrichtung hinter der Kurve auf der Fahrbahn stehend, waren wir froh, nicht noch zur Unfallursache geworden zu sein, als ALLE ANDEREN GESPANNE nacheinander an uns vorbeizogen! Es gelang dann irgendwann doch, das Gespann wieder anzuschieben, was Andy auf der regennassen glatten Fahrbahn fast unmöglich war, weil die Stiefel keinen Halt fanden. Danach fing die Aufholjagd an, jedenfalls erst einmal, bis der nächste Regenguss alle außer Rösinger/Görlich wieder zum langsameren Fahren zwang.
Die Hoffnung, die Meisterschaft vorzeitig gewonnen zu haben, gaben wir auf, zumal in dem Durcheinander aus überrundeten und gewerteten Fahrzeugen keine Reihenfolge bzw. Platzierung mehr erkennbar war.
Umso größer war dann die Überraschung, als erste Gratulanten uns zum Trophy- Sieg beglückwünschten!
Wir hatten es tatsächlich geschafft, uns auf den 6. Platz vorzukämpfen und das reichte aus, um den Gesamtsieg bereits jetzt sicher in der Tasche zu haben!
Ein kleiner Trost für Günther, der natürlich viel lieber wie immer vorn mitgemischt hätte, aber es kann halt schon passieren, dass man mal EIN Rennen nicht gewinnt!
Alles in allem können wir glücklich sein, dass nichts passiert ist und natürlich ist das Endergebnis entscheidend!
Und genau dieses kann uns nun keiner mehr nehmen!
Nächstes Wochenende zum Saisonabschluss in Frohburg werden wir nach zwei hoffentlich auch erfolgreichen Rennen den großen Pokal abholen und dann geht es schon wieder in die Vorbereitungen für die neue Saison 2016!

Text Iris

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